Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen: Ein Überblick
Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen: Ein Überblick

Die energetische Sanierung von Gebäuden ist ein wichtiger Schritt in Richtung Energieeffizienz und Klimaschutz. Durch die Modernisierung von Heizungsanlagen, die Verbesserung der Wärmedämmung und den Einsatz erneuerbarer Energien lassen sich der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich reduzieren. Allerdings sind solche Maßnahmen oft mit hohen Kosten verbunden. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und Kommunen, die Hausbesitzer bei der Finanzierung unterstützen. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wichtigsten Programme.
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ist das zentrale Förderprogramm der Bundesregierung für energetische Sanierungen. Es besteht aus drei Teilprogrammen:
- BEG Wohngebäude: Fördert energetische Sanierungsmaßnahmen und den Neubau von effizientenWohngebäuden.
- BEG Nichtwohngebäude: Unterstützt die energetische Sanierung und den Neubau von Nichtwohngebäuden wie Büros, Schulen oder Krankenhäuser.
- BEG Einzelmaßnahmen: Fördert einzelne Sanierungsmaßnahmen wie den Austausch von Fenstern oder die Dämmung von Dächern und Außenwänden.
Die Förderung erfolgt in Form von Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten. Die Höhe der Förderung hängt von der erreichten Energieeffizienz des Gebäudes nach der Sanierung ab. Je besser der energetische Standard, desto höher die Förderung.
KfW-Förderprogramme
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) bietet ebenfalls attraktive Förderprogramme für energetische Sanierungen an. Dazu gehören:
- KfW-Effizienzhaus: Fördert die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus, das je nach erreichtem Standard (KfW 55, 70, 85, 100 oder 115) bezuschusst wird.
- Einzelmaßnahmen: Unterstützt einzelne Sanierungsmaßnahmen wie die Erneuerung der Heizungsanlage oder die Installation einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
- Energieeffizient Bauen: Fördert den Neubau von energieeffizienten Wohngebäuden.
Die Förderung erfolgt auch hier durch Zuschüsse und zinsgünstige Kredite. Die Konditionen sind besonders attraktiv, da die KfW die Kredite oft zu besseren Konditionen anbietet als normale Banken.
Länderprogramme
Zusätzlich zu den bundesweiten Förderprogrammen gibt es in vielen Bundesländern eigene Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen. Diese können die Bundesförderung ergänzen oder sogar ersetzen. Einige Beispiele:
- NRW.BANK.Gebäudesanierung: Fördert energetische Sanierungen in Nordrhein-Westfalen durch zinsgünstige Darlehen.
- Bayerisches Modernisierungsprogramm: Unterstützt energetische Sanierungen in Bayern mit Zuschüssen und Darlehen.
- Thüringen-Invest: Fördert Investitionen in energieeffiziente Gebäude in Thüringen.
Es lohnt sich also, neben den Bundesprogrammen auch die Fördermöglichkeiten des eigenen Bundeslandes zu prüfen.
Kommunale Förderprogramme
Auch viele Kommunen bieten Förderprogramme für energetische Sanierungen an. Diese sind oft speziell auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten und können eine sinnvolle Ergänzung zu den Landes- und Bundesprogrammen sein. Beispiele sind:
- Münchener Förderprogramm Energieeinsparung: Bezuschusst verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung in Münchener Wohngebäuden.
- Förderprogramm "Energetische Gebäudesanierung" der Stadt Stuttgart: Unterstützt energetische Sanierungen in Stuttgart mit Zuschüssen.
- Klimaschutzprogramm proKlima in Hannover: Fördert Energiesparmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien in Hannover.
Informationen zu kommunalen Förderprogrammen erhält man am besten direkt bei der zuständigen Stadtverwaltung oder dem Energieversorger vor Ort.
Steuerliche Förderung
Seit 2020 gibt es auch eine steuerliche Förderung für energetische Sanierungsmaßnahmen an selbstgenutzten Wohngebäuden. 20% der Aufwendungen, maximal 40.000 Euro pro Objekt, können über drei Jahre verteilt von der Steuerschuld abgezogen werden. Diese Förderung kann zusätzlich zu den anderen Förderprogrammen in Anspruch genommen werden.
Förderung durch Energieversorger
Viele Energieversorger bieten ihren Kunden ebenfalls Förderprogramme für Energiesparmaßnahmen an. Diese können von Zuschüssen für den Austausch alter Haushaltsgeräte bis hin zur Förderung von Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen reichen. Es lohnt sich, beim eigenen Energieversorger nach aktuellen Fördermöglichkeiten zu fragen.
Fördermittelrechner und Beratungsangebote
Angesichts der Vielzahl an Förderprogrammen kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten und das passende Programm für das eigene Sanierungsvorhaben zu finden. Hilfreich sind hier Fördermittelrechner wie der von co2online oder der BAFA-Förderwegweiser. Nach Eingabe einiger Daten zum Gebäude und den geplanten Maßnahmen erhält man eine Übersicht über die infrage kommenden Förderprogramme.
Zusätzlich bieten viele Energieberatungsstellen kostenlose oder günstige Beratungen an. Hier können Hausbesitzer ihre Sanierungspläne besprechen und sich gezielt über Fördermöglichkeiten informieren lassen.
Antragsverfahren und Voraussetzungen
Um Fördermittel zu erhalten, müssen in der Regel bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein und ein Antragsverfahren durchlaufen werden. Wichtig ist, dass die Anträge immer vor Beginn der Maßnahmen gestellt werden müssen. Eine nachträgliche Förderung ist in den meisten Fällen nicht möglich.
Zudem müssen die Sanierungsmaßnahmen bestimmte technische Anforderungen erfüllen, um förderfähig zu sein. Diese sind in den jeweiligen Förderprogrammen genau definiert. Oft müssen auch bestimmte Energiestandards erreicht oder zertifizierte Fachbetriebe mit der Durchführung beauftragt werden.
Die Antragsverfahren selbst sind je nach Förderprogramm unterschiedlich. In der Regel müssen verschiedene Unterlagen wie Pläne, Kostenvoranschläge und Energieberechnungen eingereicht werden. Die Bearbeitung der Anträge kann einige Zeit in Anspruch nehmen, weshalb eine frühzeitige Planung wichtig ist.
Fazit
Energetische Sanierungen werden von Bund, Ländern, Kommunen und Energieversorgern mit einer Vielzahl von Förderprogrammen unterstützt. Für Hausbesitzer lohnt es sich, diese Möglichkeiten zu nutzen, um die Kosten für die Sanierung zu reduzieren und gleichzeitig etwas für den Klimaschutz zu tun. Wichtig ist, sich frühzeitig über die Fördermöglichkeiten zu informieren, die Voraussetzungen zu prüfen und die Anträge rechtzeitig zu stellen. Mit einer sorgfältigen Planung und Umsetzung kann die energetische Sanierung so zu einer lohnenden Investition in die Zukunft werden.